Die bisherige radikale Wirtschafts- und Außenpolitik von Präsident Donald Trump stößt bei den Amerikanern mehrheitlich auf Ablehnung oder zumindest auf sehr gemischte Gefühle. Dies geht aus den jüngsten Erhebungen des US-Umfrageinstituts Pew Research hervor. So missbilligen 52 Prozent den Rückzug aus der Weltgesundheitsorganisation, 32 Prozent sprechen sich dafür aus. 46 Prozent sind gegen den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen, 32 Prozent dafür. Und 45 Prozent der Amerikaner halten nichts von der Beendigung der meisten USAID-Programme, also der wichtigsten Entwicklungsförderung der USA, 35 Prozent finden das richtig.
Die Trump-Administration behandle Russland (im Vergleich zur Ukraine) zu milde und unausgewogen, kritisieren 43 Prozent der Befragten. Ein knappes Drittel ist immerhin der Auffassung, dass Trump um eine ausgewogene Haltung gegenüber beiden Ländern ringt.
Auch die Zollpolitik der neuen US-Administration findet bei der Mehrheit keine ungeteilte Zustimmung, wobei die Umfrage die jüngste Eskalation, die Ausweitung und teils massive Erhöhung der Zölle - im Falle Chinas auf über 104 Prozent - nicht einmal berücksichtigen konnte, weil sie Ende März abgeschlossen wurde. Von höheren Zöllen auf chinesische Importe in die USA erwartet eine Mehrheit (52 Prozent) negative Auswirkungen auf die USA und 53 Prozent für sich selber. 24 Prozent sehen diese Politik positiv, erwartungsgemäß deutlich mehr Republikaner (44 Prozent) als die Demokraten (5 Prozent). Allerdings fürchten auch mehr Sympathisanten oder Mitglieder der konservativen Partei, dass die Auswirkungen auf sie persönlich eher negativ als positiv sein werden (30 zu 17 Prozent).
Der Idee, Grönland zu übernehmen, erteilt eine Mehrheit der Amerikaner eine deutliche Absage, 54 Prozent sind dagegen, 23 Prozent dafür. Auch dort unterscheidet sich allerdings die Haltung von Republikanern und Demokraten deutlich: 28 Prozent aus der MAGA-Partei sind dagegen und 41 Prozent dafür, 81 Prozent der Demokraten sprechen sich dagegen aus und nur sechs Prozent für die künftige amerikanische Kontrolle der Insel. Bei der Übernahme des Gaza-Streifens zeigen sich selbst die Republikaner sehr skeptisch: 44 Prozent lehnen sie ab, nur 27 Prozent votieren dafür. Bei der Demokratischen Partei ist die Ablehnung ähnlich wie im Falle Grönlands: 80 Prozent sind dagegen, fünf Prozent dafür. Insgesamt lehnen 62 Prozent der Amerikaner eine Gaza-Übernahme - zum größten Teil kategorisch - ab. gd
(Die gesamte Umfrage finden Sie hier: Pew Research Center)