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Iran-Wahl schlägt Wellen bis Berlin

Demonstrationen und Botschaftergespräch
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November 14, 2024
June 26, 2024

Sowohl die iranischen Dissidenten als auch das offizielle Iran beschäftigen sich in Berlin mit den Präsidentschaftswahlen im Iran, die am 28. Juni stattfinden.

Iran wählt am kommenden Freitag einen neuen Präsidenten. Das war notwendig geworden, nachdem Präsident Ebrahim Raisi beim Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen war.

Die Wahl ist indes umstritten und wird vielfach boykottiert. Die iranische Opposition plant für Samstag, den 29. Juni, also einen Tag nach der Wahl, eine Großdemonstration in Berlin. Dazu werden viele Tausende Teilnehmer aus ganz Europa erwartet. Wegen der zeitgleich stattfindenden Fußball-Europameisterschaft ist dies für Berlin und die Polizei eine besondere Herausforderung.

Die Demonstration beginnt am Samstag um 14:30 Uhr auf dem Bebelplatz.

Redner sind u.a. Ex-Verteidigungsminister Franz Josef Jung, Ex-Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth, der frühere US-Senator Robert Torricelli sowie Prof. Alejo Vidal Quadras, ein ehemaliger Abgeordneter des Europaparlaments aus Spanien, der im vergangenen November in Madrid einen Mordanschlag durch mutmaßlich iranische Agenten ganz knapp überlebt hat. Es war das erste Attentat auf einen Europäer auf europäischem Boden. Die Demonstranten werden die EU auffordern, die Revolutionsgarden auf die Schwarze Liste zu setzen.

Aber auch der offizielle Iran meldet sich zu Wort. Ein Berliner Thinktank lud Irans Botschafter Mahmoud Farazandeh ein, sich nach der Wahl den Fragen von Diplomaten und Journalisten zu stellen. Für den iranischen Botschafter ist es eine seltene Gelegenheit, öffentlich aufzutreten. Von Seiten des offiziellen Deutschland wird jeder Kontakt gemieden.

Beispielsweise wird der iranische Botschafter beim diplomatischen Neujahrsempfang des Bundespräsidenten nicht mehr eingeladen. So gingen auch die 150 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Iran und Deutschland ohne Festakt und ohne Würdigung vorüber. Umso größer wird das Interesse der Teilnehmer der Thinktank-Veranstaltung sein, wenn es um die Auswertung der Präsidentschaftswahl und die Zukunft des Landes gehen wird.

ekö

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Jun 26, 2024 17:52