50 Prozent der Amerikaner sprechen sich für eine weitere Unterstützung der Ukraine, vor allem mit militärischen Mitteln, aus. Und 54 Prozent sind dafür, dass das Land Mitglied der Nato wird – im Gegensatz zu den Äußerungen des neuen US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, der in Brüssel am Mittwoch erklärte, eine Nato-Perspektive für die Ukraine sei kein realistisches Ergebnis von Verhandlungen. Die Zahlen gehen aus dem jüngsten Security Radar der Friedrich-Ebert-Stiftung hervor. Die Stiftung befragte zum vierten Mal seit 2019 rund 27 000 Bürger in 14 Staaten der OSZE zu Risiko- und Zukunftserwartungen, zur europäischen Sicherheit und zum Krieg zwischen Russland und der Ukraine. In diesen beiden Ländern fand die Umfrage ebenfalls statt.
Auch die Rolle der USA in Europa sehen viele Amerikaner inzwischen anders. 48 Prozent sprechen sich zwar noch dafür aus, dass ihr Land Sicherheit in Europa garantieren solle – allerdings nur noch unter bestimmten Bedingungen, zum Beispiel bei fairer Lastenteilung.
Die Untersuchung zeigt wachsende Sorgen der Befragten in allen Ländern vor gewaltsamen Auseinandersetzungen. 67 Prozent erwarten eine Ära von Kriegen und Konflikten, 60 Prozent halten angesichts der Spannungen zwischen Russland und dem Westen sogar einen neuen Krieg in Europa für möglich. 53 Prozent befürchten einen neuen Kalten Krieg zwischen den USA und China.
Zur anhaltenden Diskussion über eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben plädieren 56 Prozent aller Befragten dafür, das nicht zu Lasten sozialer und ökonomische Investitionen zu machen, 29 Prozent finden, Verteidigung solle eine höhere Priorität genießen – besonders viele – wenig verwunderlich – in den beiden kriegführenden Ländern Russland und Ukraine. 48 Prozent aller Befragten sprachen sich in diesem Zusammenhang dafür aus, besondere Abgaben von Reichen für mehr Verteidigung heranzuziehen. gd
Den gesamten Security Radar 2025 finden Sie hier: Security Radar 2025