Die iranische Botschaft in Berlin bekommt mit Majid Nili Ahmadabadi künftig einen Westeuropa-Fachmann als neuen Leiter. Der 55-jährige Diplomat wird in der kommenden Woche (24.3.) von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vereidigt. Nili war von 2013 bis 2016 Botschafter des Iran in Norwegen. anschließend fungierte er als Berater des Vizeaußenministers für Europa und Amerika. Zwischen 2017 und 2022 leitete er das Referat I für Westeuropa, zu dem unter anderem die DACH-Länder - Deutschland, Österreich, Schweiz - gehören. Vor seiner Abreise nach Deutschland war er zweieinhalb Jahre lang Assistent des Außenministers und Generaldirektor für Westeuropa.
Nach seinen eigenen Worten will der neue Botschafter besonderes Augenmerk auf die konsularischen Dienstleistungen für seine Landsleute in Deutschland legen. Die Schließung der drei iranischen Generalkonsulate sei - so eine Erklärung auf der Webseite der iranischen Botschaft in Berlin - Ergebnis "unprofessioneller und falscher Entscheidungen" gewesen, sie habe zu Problemen für Tausende von Iranern geführt. Die Bundesregierung hatte die Vertretungen in Hamburg, München und Frankfurt im Herbst vorigen Jahres nach der Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamid Sharmahd geschlossen. In Deutschland leben rund 300 000 Menschen iranischer Herkunft.
Das deutsch-iranische Verhältnis ist wegen der Menschenrechtslage in der Islamischen Republik, der Haltung zu Israel und des Atomprogramms seit Jahren angespannt. Der neue Botschafter betonte, er wolle die über 150 Jahre zurückreichenden diplomatischen Beziehungen weiterentwickeln. Sie seien ein wertvolles Kapital, Diplomatie spiele in der heutigen Welt eine Schlüsselrolle bei der Überwindung von Hindernissen.
Nilis Vorgänger Mahmoud Farazandeh hatte die Botschaft seit 2019 geleitet. gd