Ab sofort wird in Südkorea jeden 14. Juli der Gedenktag für Nordkoreanische Überläufer begangen. Das wurde im "North Korean Defectors Protection and Settlement Support Act“, dem Gesetz zum Schutz nordkoreanischer Überläufer und zur Unterstützung ihrer Ansiedlung, verabschiedet, das für den Rechtsstatus und die Unterstützungsmaßnahmen für nordkoreanische Überläufer von grundlegender Bedeutung ist.
Dieser Tag ist nun offiziell als "Tag der nordkoreanischen Überläufer" anerkannt, ein nationaler Gedenktag. Die Ernennung des "Tages der nordkoreanischen Überläufer" zum nationalen Gedenktag wurde von der Gemeinschaft der nordkoreanischen Überläufer sehr positiv aufgenommen. Aus Berichten geht hervor, dass die Bewohner Nordkoreas dies bewundern und nordkoreanische Arbeiter im Ausland positiv reagieren.
Dieser Tag steht für das Engagement in Menschenrechten und das Streben nach einer friedlichen Wiedervereinigung. Trotz der jüngsten Maßnahmen des Regimes von Kim Jong-un, die Idee einer einzigen ethnischen Gemeinschaft abzulehnen und ein Zweistaaten-Korea auszurufen, kann sich die Wahrnehmung des Südens und des Nordens durch die nordkoreanische Bevölkerung als eine Ethnie nicht über Nacht ändern.
Mit der Einführung des Tages der nordkoreanischen Überläufer wird bekräftigt, dass die Einwohner Nordkoreas ebenso wie die Überläufer Teil derselben Nation sind und Anspruch auf dieselben Freiheiten, Menschenrechte, Frieden und Wohlstand haben.
Die Botschaft, die dieser Tag aussendet, würdigt das Engagement und die Beiträge, das nordkoreanische Regime und das Volk zu spalten, sowie die Bemühungen, an die Menschenrechtsverletzungen zu erinnern und die Lage der Bevölkerung zu verbessern.
Viele nordkoreanische Überläufer fliehen nach China, indem sie die Flüsse Amnok oder Tuman überqueren. Hilfsorganisationen schätzen, dass etwa 100.000 Überläufer in China leben. Trotz internationaler Bedenken führt China weiterhin Überläufer zwangsweise nach Nordkorea zurück, wie in diplo.news zu lesen ist.
Erst vor kurzem tauchte die alarmierende Nachricht auf, dass China 60 Überläufer zurückgeführt hat, nachdem bereits im April 200 Überläufer repatriiert worden waren.
Die internationale Gemeinschaft und die südkoreanische Regierung sollten den "Tag der Nordkoreanischen Überläufer" nutzen, um auf die Menschenrechtsprobleme aufmerksam zu machen, mit denen Überläufer im Ausland konfrontiert sind, und die internationale Gemeinschaft aufzufordern, gegen die Zwangsrückführungen vorzugehen.
Die Flüchtlinge und Überläufer im Ausland werden diesen Tag als ein Bekenntnis Südkoreas zu ihrem Schutz verstehen. Er soll die Bemühungen verstärken, China zur Einhaltung der Grundsätze der Nichtzurückweisung gemäß der Flüchtlings- und der Folterkonvention zu drängen und die Menschenrechtslage für Überläufer in China zu verbessern.
Überläufer im Ausland sind gemäß Verfassung südkoreanische Staatsbürger und verdienen Schutz. Im Gegensatz zu Nordkorea, das den Süden und den Norden zu zwei getrennten Staaten erklärt und hat und die Wiedervereinigung für obsolet hält, ist zu betonen, dass Süd- und Nordkorea eine besondere Beziehung zueinander haben. Man strebt eine friedliche Wiedervereinigung an und möchte diese Botschaft in der internationalen Gemeinschaft verbreiten.
In Zukunft könnten die Bewohner Nordkoreas der südkoreanischen Politik gegenüber den Überläufern zunehmend vertrauen. Dadurch dürfte unter ihnen der Wunsch wachsen, aus dem repressiven und inhumanen Regime im Norden zu fliehen und in Südkorea Zuflucht zu suchen. Das lässt das Potenzial für eine vereinigte koreanische Halbinsel mit demokratischen Mitteln wachsen.
Das südkoreanische Wiedervereinigungsministerium kündigte an, dass der erste „Tag der Nordkoreanischen Überläufer" am 14. Juli mit einer Gedenkzeremonie begangen wird. Damit soll einerseits der Überläufer, die beim Fluchtversuch ihr Leben verloren haben, gedacht werden, und andererseits eine Botschaft der Hoffnung auf Freiheit und Wohlstand an die Bewohner Nordkoreas übermittelt werden.
Mit dieser Veranstaltung am 14. Juli soll die historische Bedeutung der Überläufer gewürdigt werden. Darüber hinaus bietet sie den 34.121 Überläufern, die es nach Südkorea geschafft haben, die Gelegenheit nachzudenken, welche entscheidende Rolle sie für die Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel gespielt haben. Südkorea betrachtet nordkoreanische Überläufer sozusagen als "die erste Welle der Wiedervereinigung".
Young-Hyun Lee ist der erste Rechtsanwalt Südkoreas, der für nordkoreanische Überläufer zugelassen wurde