Während in Deutschland die Gerüchteküche brodelt, wer neuer Außenminister oder die neue Außenministerin werden könnte, präsentiert das südliche Nachbarland seine künftige Chefdiplomatin: Österreich hat seit Montag eine neue Regierung und somit auch eine neue Außenministerin. Sie heißt Beate Meinl-Reisinger und ist Chefin der NEOS, einer jungen liberalen und europaorientierten Partei, die zusammen mit ÖVP und SPÖ ab sofort die neue Koalition bildet.

Die Juristin löst den bisherigen Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) ab, der zuletzt in der Übergangsregierung auch die Funktion des Bundeskanzlers innehatte.

Von der ÖVP, bei die sie zunächst mitgearbeitet hatte, war sie enttäuscht. So wurde Meinl-Reisinger 2014 Mitgründerin der Neos. 2018 wurde sie die Parteivorsitzende. Bei der letzten Nationalratswahl im vergangenen Oktober erlangten die Neos unter ihrer Führung rund neun Prozent der Stimmen. Meinl-Reisinger ist 46 Jahre alt und Mutter dreier Töchter. Parteiintern hat sie enormen Rückhalt. Zuletzt wurde sie mit 91 Prozent als Chefin bestätigt.

Bundespräsident Alexander van der Bellen vereidigte am Montag die neue Regierung, angeführt von Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP). Der erste Auslandstermin des 64-jährigen Juristen ist der EU-Sondergipfel in Brüssel kommenden Donnerstag. Am Freitag wird er seine erste Regierungserklärung im Parlament abgeben.

Ewald König

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