Wer 36 Jahre im diplomatischen Dienst gearbeitet hat, muss wissen, wie gutes Benehmen geht. Das Buch von Wolfgang Schultheiss, der unter anderem Botschafter in Griechenland und außenpolitischer Berater der Bundespräsidenten Johannes Rau und Horst Köhler war, ist sozusagen ein Evergreen. Mit englischsprachigem Teil. Lit Verlag, 2019
Boris Bondarew war einer der wenigen russischen Diplomaten, der kurz nach dem Überfall seines Landes auf die Ukraine im Februar 2022 aus dem Dienst ausschied. Er hatte seit 2019 in der Moskauer Vertretung beim UN-Büro in Genf gearbeitet. Inzwischen lebt er mit seiner Familie unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen im Westen. Ein seltener Blick eines Insiders aus dem russischen Machtapparat. Wilhelm Heyne Verlag, 2023
Vladimir Esipov war Chefredakteur von Geo in Russland, seit 2016 arbeitet er als Journalist in Berlin. Er beschreibt lebensnah, persönlich, manchmal wehmütig, manchmal witzig seine Heimat und bringt sie so den Deutschen näher als viele akademische Bücher. Ein guter Beitrag, um zu erfahren, wie die Russen ticken - ohne dabei immer gleich die moralische Verurteilung mitgeliefert zu bekommen. Heyne Verlag, 2024
Der Historiker Peter Heather und der Ökonom John Rapley gehen von einem imperialen Lebenszyklus aus, dessen Anfang und Ende eng mit wirtschaftlichen Entwicklungen verknüpft ist, so wie es beim Verfall des Römischen Reiches im ersten halben Jahrhundert nach Christi Geburt der Fall war. Welche Lehren daraus für den Westen zu ziehen sind, der noch vor seinem großen Anpassungsprozess oder schon vor seinem Niedergang steht, ist hochspannend zu lesen. Klett-Cotta-Verlag, 2024
Es wird vermutlich der nächste große Konflikt unserer Zeit werden - die Auseinandersetzung um die Insel Taiwan, die die Volksrepublik China unter ihre Kontrolle bringen möchte. Der Schriftsteller, Sinologe und promovierte Philosoph Stephan Thome, der seit vielen Jahren in Taipeh lebt, schreibt kundig über die Hintergründe dieses politischen Hotspots. Sein Roman "Fliehkräfte" stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Suhrkamp Verlag, 2024
Stefan Fröhlich, Prof. für Internationale Politik und Politische Ökonomie an der Universität Erlangen-Nürnberg, beschäftigt sich mit einem Trend, der auch die Außenpolitik und Außenwirtschaftspolitik Deutschlands massiv verändern wird: dem zunehmenden Einsatz wirtschaftlicher Mittel zur Durchetzung machtpolitischer Interessen. Springer Verlag, 2024